Sonntag, 31. Januar 2010

Zwischenseminar

Hallo,

letzte Woche haben wir mit dem Vorsitzenden der Organisation ein Zwischenseminar des Projektes durchgeführt, um unseren Einsatz und die Organisation der Albergue zu reflektieren und an einigen Punkten zu verbessern. Dr. Gravenkötter hatte das Seminar gut vorbereitet. Bevor wir zur persönlichen Reflexion und Ideenfindung mit ihm nach Arequipa reisten, besichtigte er die Albergue und führte einige Gespräche mit den Schwestern. Wir betrachteten Problemkonstellationen vor Ort gemeinsam und diskutierten sie direkt mit den betroffenen. Einige Loesungen konnten danach durch kleine Neuanschaffungen oder Umstrukturierungen direkt realisiert werden. Den Verlauf der Unterrichtseinheiten, der Hausaufgabenbetreuung, der Freizeitgestaltung und des Umgangs mit alltäglichen Problemen evaluierten wir dann in einigen Tagen gemeinsam in Arequipa. Dabei erarbeiteten wir unter anderem Grundsätze der fortzusetzenden Sexualerziehung, des spielenden Lernens und der Förderung der Lesefähigkeit.
Arequipa ist ein juengere Stadt als Cusco, deren huebscher historischer Stadtkern vom spanischen Postkolonialismus geprägt ist.
Weiter am Stadtrand erscheint die Armut noch schlimmer als in Cusco: keine Wasseranschlüsse, kein fruchtbarer Boden (bei 10 Tagen Regen maximal pro Jahr!), nur Staub, Steine und viele Menschen! Dabei besitzt Arequipa die größte Zementfabrik Amerikas! 60 % der Bevölkerung Südperus leben unterhalb des Existenzminimums. In der Sektion Arequipa haben sie keine Perspektive. In und um Cusco bleibt ihnen wenigstens zeitweise fruchtbarer Boden, um etwas Mais und Kartoffeln anzupflanzen, die sie dann tagelang an der Straße sitzend, Busse anhaltend an Man bzw. Frau zu bringen versuchen - und schließlich unter Wert abgeben. Ihre Kinder putzen Schuhe, machen Handstände auf der Straße oder putzen Autos, die an der Ampel stehen, um einige Centimos zu erbetteln.
Auch darüber haben wir mit Dr. Gravenkötter gesprochen. Der Tourismus scheint ihre einzige Überlebenschance.

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