Samstag, 13. Februar 2010

Carneval in Quiquijana

Hallo,
heute habe ich Fasnacht in Quiquijana erlebt! Die Kinder sind nachmittags - anstatt Hausaufgaben zu machen - mit der Schwester auf den Plaza de Armas gegangen, weil sie einen Tanz anschauen wollten, der dort wohl stattfinden sollte. Das hat Doro die andere Freiwillige, nebenbei von der Köchin erfahren. Als die Schwester neben uns die Treppe herab stieg um loszugehen, vergewisserten wir uns, ob sie jetzt mit den Kindern weg gehe. Sie sagte im Gehen nur kurz ja und verschwand. Keine der Schwestern hatte uns von dem ungewöhnlichen Nachmittagsprogramm erzählt oder uns eingeladen, mitzukommen. Aber daran, dass wir oft für deutsche Ansprüche nicht rechtzeitig informiert werden, haben wir uns gewöhnt.
Wir warteten auf einen Arbeiter und den letzten Jungen, um die Albergue dann hinter uns abzuschließen. Erwartungsvoll liefen wir auf den Marktplatz. Die Musik dröhnte bis zur Albergue. Schon auf der Straße zum Plaza wurden wir von zwei kichernden Mädels der Albergue empfangen. Erst auf den zweiten Blick merkten wir, dass sie triefend nass waren. Wie das passiert ist? Sie hätten wohl nichts tun können, sie wären einfach nass gemacht worden!
Ein Blick nach vorne sagte uns, dass der Tanz wohl schon vorbei ist. Nur noch einige Kinder sprangen wild um den Brunnen im Mittelpunkt. Zwei mit Luftballons und Luftschlangen geschmückte Birken standen an zwei Ecken. Wir fragten, ob sich die Mädchen umziehen wollten. Sie nickten. Vorher machten wir uns auf nach weiteren nassen Kindern der Albergue zu suchen. Schnurstraks auf den Brunnen zu. Ich vorne weg. Das war wohl der Startschuss für eine Herde wurfbereiter Jungen aus dem Dorf. Die Wasserbomben flogen nur so auf uns zu. Meine Hose tropfte bevor ich den kleinen Platz überquert hatte. Und wir hatten nicht mal unsere Superwasserpistolen (aus leeren Silikonbehältern) mitgenommen!
Als wir einige Kinder der Albergue am anderen Ende sahen, schauten sie uns nur lachend an: Als ob du in die Hose gemacht hast! Die Wasserattacke verfolgte uns bis zur Albergue. Drei wundersamerweise trockene Kinder begleiteten uns Freiwillige solidarisch.
Hat uns deshalb niemand gefragt, ob wir mit auf den Plaza de Armas wollen? Wenigstens war das Wasser der Dusche warm!

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